Menschen in Haft sind gesundheitlich besonders gefährdet: Eine hohe Krankheitslast, fehlende Selbstbestimmung und ein Versorgungssystem jenseits der Regelversorgung prägen den Haftalltag. Das „Äquivalenzprinzip“, das die gleiche Gesundheitsversorgung in Haft wie in Freiheit verspricht, bleibt in der Praxis oft ein leeres Versprechen. Mit Haftantritt endet der Versicherungsschutz und die freie Ärzt:innenwahl entfällt. Auch Mitarbeitende und Angehörige leiden unter den gesundheitlichen Belastungen des Gefängnissystems. „Healthy Prisons“ wären ein schönes Ziel und doch sind die Aktivitäten in Deutschland in diese Richtung sehr überschaubar.
Unsere neue Ausgabe beleuchtet Gesundheitsaspekte im Strafvollzug, zeigt strukturelle Hürden und Versorgungslücken auf, lässt Betroffene zu Wort kommen und fragt: Wie kann Gesundheit auch hinter Gittern gelingen?
____
Beitrag von Nicole Tempel